Ja, das Klima befindet sich im Wandel. Es wird wärmer, immer mehr Naturkatastrophen sind zu beobachten. Fast alle Wissenschaftler der Welt sehen diese Änderung in der Geschwindigkeit von Menschen gemacht. Welche Folgen das für unsere Kinder und Enkel hat ist kaum abzusehen.
Alle Menschen sind dazu aufgerufen, auch Kerkener. Doch in der Praxis wird zunächst der Staat gerufen, bei uns die Gemeinde Kerken. Die kann aber das individuelle Verhalten nicht ändern, sie ist auch nicht Gesetz gebend. Doch die Gemeinde Kerken sind wir alle.
Die Institution Gemeinde heißt Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung. Die CDU Kerken ist wesentlicher Bestandteil des Gemeinderates und steht daher in der Verantwortung. Was ist zu tun? Und was kann Kerken tun? Was hat Kerken bisher schon getan?
Auch in der Vergangenheit wurden Ziele aus dem Bereich Klimawandel praktisch realisiert. Da war sich der Rat stets einig. Hier einige Beispiele:
- Die Straßenbeleuchtung wurde weitgehend von Glühlampen auf LED-Beleuchtung umgestellt. Das hat mehrere Jahre gedauert, senkt den Verbrauch an Energie aber erheblich. Und hat viel Geld gekostet.
- Unsere Sporthallen wurden energetisch saniert.
- Auch andere Gebäude der Gemeinde sind entsprechend berücksichtigt worden.
- Auf einigen Gebäuden sind Fotovoltaik-Anlagen installiert worden, auch auf Initiative der CDU. Kerken nutzt besonders bei Schulen den Sonnenstrom, und speist ins Netz ein.
- Im zuletzt erschlossenen Neubaugebiet Aldekerk Süd wurde auf Initiative der CDU eine Nahwärmeversorgung installiert. Sie sorgt dafür, dass Wärme in günstiger Form gewonnen und verteilt wird.
- Die Windenergie weitet sich aus. Es sind einige Anlagen genehmigt, Kerken hat die Voraussetzungen im Rahmen der Planung geschaffen. Die CDU hat beantragt, dass sich die Gemeinde auch wirtschaftlich daran beteiligt. Die Prüfung dazu läuft zur Zeit.
- Ein E-Auto steht der Verwaltung und den Bürgern zur Nutzung zur Verfügung.
- Die Vorgärten im Bereich Oststraße dürfen nicht versiegelt werden.
Aber es ist noch viel zu tun. Doch wie geht die CDU damit um? Einer der Grundsätze der CDU lautet: „Erst informieren, dann informiert handeln“. Also nicht beschließen und dann darüber nachdenken.
Als verantwortliche Fraktion für wesentliche Entscheidungen müssen wir gleichzeitig beachten, was realisierbar ist, ohne zu bremsen. Daher hat die CDU beantragt, einen Klimabeauftragten/-manager einzustellen. Das ist auf dem Weg (einstimmig im Bau-, Umwelt- und Planungsausschuss, Ratsbeschluss erfolgt am 25.9.2019). Dann müssen Daten und Fakten gesammelt werden. Ja, Daten und Fakten aus NRW, Deutschland und der Welt sind vielfältig zu bekommen. Kerken kann aber nur Fakten in Kerken ändern. Unser Credo: „Erst informieren, dann informiert handeln“.
Das ist übrigens sehr vielfältig. Wird ein neues Wohnbaugebiet erschlossen, zerstört das zunächst Kultur- oder Naturlandschaft. Und es verdichtet Boden, lässt darunter nichts mehr wachsen. Aber die Menschen wollen auch wohnen. Wie bekommt man das in möglichst ökologischer Weise zusammen? An einer Stelle in Nieukerk unterstützt die CDU den Plan zur Errichtung von Mehrfamilienhäusern statt Einfamilienhäusern; und schafft damit gleichzeitig mehr Wohnraum. Ein anderes Beispiel ist die Landwirtschaft. Es sollen auf Antrag unserer Schülerorganisation mehr Bäume gepflanzt werden. Darüber sind sich alle Ratsmitglieder einig. Doch wie bewirtschaften die Landwirte ihre daneben liegenden Felder? Die CDU fühlt sich auch als Anwalt der Landwirte. Sie wünscht, dass die Interessen der Landwirte bei allen Baumpflanzaktionen berücksichtigt werden.
In vielen Gesprächen hat die Kerkener CDU den Kreis, unsere Landtags- und Bundestagsabgeordnete zum Handeln ermahnt. Das ist angekommen. In einer immer komplexeren Welt dauert das alles. Und es sind immer mehrere Interessen zu berücksichtigen. Beispiel Hambacher Forst: Bewahrung der Natur, Arbeitsplätze, Eigentumsrechte, Energiegewinnung. Außerdem haben die verschiedenen Parteien in einer Koalition unterschiedliche Interessen.
Was wurde nun in der 37. KW 2019 beschlossen?
- Umfangreicher BVK-Antrag: Daraus wird die Verwaltung beauftragt, Kontakt zu Plattform-Klima aufzunehmen, die formulierten Angebote wahrzunehmen und im Rat zu berichten. BVK-Antrag wird bis dahin zurückgestellt. Im Ergebnis: informieren, dann informiert handeln.
- Umfangreicher CDU-Antrag: Erstellung eines Aufgabenprofils für einen Klimaschutzbeauftragten, Berechnung der Personalkosten, Bericht im Rahmen der Haushaltsberatungen. Im Ergebnis: informieren, dann informiert handeln; und erst Fachkompetenz beschaffen, dann qualifiziert handeln.
Interkommunale Zusammenarbeit prüfen. Im Ergebnis: Kosten senken und Fachkompetenz gemeinsam nutzen. - Bürgeranregung die Resolution zur Ausrufung des Klimanotstandes zu unterstützen. Problematisch sind die in der Resolution genannten 4 konkreten Anforderungen. Die Verwaltung hat ausführliche allgemeine Daten und Fakten gesammelt. Daraus wurde zunächst der Klimanotstand anerkannt. Dann wurde konkret beschlossen:
- Bei Ausweisung neuer Baugebiete energetische Standards festzulegen, wie z.B. klimafreundliche Energieversorgung.
- kommunalen Fuhrpark sukzessive auf klimafreundliche Modell umzustellen
- gemeindeeigene Objekte auf Energieeinsparmöglichkeiten hin zu überprüfen
- interkommunale Zusammenarbeit auszuweiten
- regelmäßig über kommunale Maßnahmen berichten
Hier wird es schon konkret. Übrigens hat sich die CDU enthalten. Das liegt daran, dass endgültig im Rat (25.9.) entschieden wird. Das soll vorher in der Fraktion besprochen werden.