Der QualitĂ€tsbericht hinterfragt, wie gut es mit dem schienengebundenen Nahverkehr im VRR-Gebiet lĂ€uft. Er wird alle 2 Jahre erstellt, es ist jetzt der 15. FĂŒr die Kerkener besonders interessant: der RE10 von Kleve nach DĂŒsseldorf (ausnahmsweise Duisburg) und in gleichen Zusammenhang der Betreiber Nordwest-Bahn.
ZunĂ€chst mal das Positive: Kerken hat 2 Bahnhöfe, das gibt es bei kleineren Gemeinden sehr selten. Vielmehr haben viel Kommunen keinen Bahnanschluss. Und die ZĂŒge kommen in der Woche tagsĂŒber planmĂ€Ăig halbstĂŒndig, in regelmĂ€Ăigem Takt. Am Wochenende und in der Woche abends ist der Takt stĂŒndlich.
Was viele Reisende interessiert ist natĂŒrlich die PĂŒnktlichkeit. Hier schneidet der RE 10 unterdurchschnittlich ab. Das betrifft sowohl die Menge der VerspĂ€tungsfahrten als auch die durchschnittliche VerspĂ€tungszeit, die mit knapp 3 Minuten fast am unteren Ende der Tabelle steht. GrĂŒnde gibt es einige. Schwerpunkt ist die veraltete Technik, z.B. bei BahnĂŒbergĂ€ngen, Weichen, Stellwerken usw. Hier wurde vor Kurzem ein Planungsauftrag zur Modernisierung vergeben. Der allein kostet 4 Mio. âŹ. Ein anderer wesentlicher Grund ist die Eingleisigkeit zwischen Geldern und Kleve. Hier ergeben sich Wartezeiten, weil auf einen Gegenzug gewartet werden muss. Sicherheit geht vor.
VollstĂ€ndige ZugausfĂ€lle sind eher unterdurchschnittlich. Da hat sich vieles geĂ€ndert. Mit 2,65 % liegt das niedriger als der Durchschnitt aller 51 Linien (RE, RB und S) mit ĂŒber 3 %.
Die nĂ€chste Betrachtung bezieht sich auf die ZugkapazitĂ€ten. Hier wird gerade in StoĂzeiten von unzureichenden KapazitĂ€ten gesprochen. Doch das Coronajahr 2020 ist diesbezĂŒglich eher entspannt, Lock Down und Home-Office sei Dank. Betrachtet wird die Differenz zwischen beauftragten ZĂŒgen und fahrenden Zugeinheiten. Der RE 10 schneidet mit ca. 1 % Ausfall recht positiv aus, der Durchschnitt aller Linien liegt bei ca. 4 %.
Beim Zustand der Fahrzeuge, der von Fachleuten bewertet wird, ist deutlich unzureichend. Kriterien sind Sauberkeit, Funktion und Beschaffenheit der Einrichtungen und Verunreinigungen durch Graffiti auĂen. Trotzdem erreicht der RE 10 ĂŒber 90 von 100 möglichen Punkten.
Besonders problematisch ist die Sauberkeit der AuĂenhaut, hier nimmt der RE 10 seit 2017 den letzten Platz ein. Genau im Durchschnitt liegt die Sauberkeit der Toilettenanlagen, manch eine*n wird es wundern.
Auch die Fahrgastinformationen sind durchschnittlich. Spannend wird es bei der Fahrgastzufriedenheit, die durch Umfragen ermittelt wird. Hier belegt der RE 10 den 44. von 51 PlÀtzen, ist also deutlich verbesserungsfÀhig. Allerdings nimmt die Bewertung des Personals einen sehr guten Platz ein.
Noch eine neutrale Zahl: mit 2,02 Mio. Jahreskilometer liegt der RE 10 an 2 Stelle. Bemerkenswert ist allerdings, dass bei vielen Kilometern Fahrstrecke das Risiko von AusfÀllen relativ stark ist, besonders wenn die Strecke nicht optimal funktioniert.