Das Jahr 2024 geht dem Ende entgegen, Zeit sich über unsere Gemeinde Gedanken zu machen. Vieles hat mit Geld zu tun, also stehen die Finanzen mit dem Haushaltsplanentwurf und den Gebühren und Steuern zur Diskussion an.
2024 war wieder von vielen Entwicklungen geprägt. Neben der Auflösung der Ampelregierung im Bund und der Wahl Donald Trumps in Amerika gab es auch hier einiges anzumerken. Bezüglich der Zahlenwerke für das kommende Jahr hier einige Anmerkungen:
- Die Zahl der Flüchtlinge nimmt weiter zu. Waren es am 11.11.2023 noch 482, sind es heute, am 15.11.2024 schon 579 (nachzulesen). Weitere werden folgen. Das hat viele Folgen. An der Oststraße wurde eine Container-Siedlung errichtet. Am Haeverweg wurden neue Gebäude erstellt und sind teilweise schon belegt. Die ehem. Bücherei bzw. Polizei in Nieukerk, Sevelener Straße 13 wurde vollständig saniert und ist mit Flüchtlingen belegt. Und ca. 12 Wohnungen wurden angemietet, sie stehen dem Wohnungsmarkt ansonsten nicht zur Verfügung. Die kleinen Sporthallen in Aldekerk und Nieukerk mussten für die Unterbringung der Flüchtlinge genutzt werden, Aldekerk ist jetzt wieder frei für sportliche Aktivitäten.
- Aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichtes mussten alle Grundstücke neu bewertet werden. Das ist erfolgt und führt ab 2025 zu neuen Kennzahlen. Die Grundsteuer wird sich dadurch verändern. Vorgesehen ist allerdings, den Gesamtertrag nicht zu erhöhen (außer durch neu hinzugekommenen Häusern). Die Grundsteuer A (landwirtschaftliche Flächen und Gebäude) steigt von 279 auf 496 %, die Grundsteuer B von 501 auf 544. Einige Grundstückseigentümer werden mehr, andere weniger bezahlen. In der Summe wird Kerken nicht reicher.
- Auch der Kreis Kleve hatte vielerlei Bewegungen zu verkraften. Beispiele sind natürlich auch die Flüchtlinge, intensivere Jugendbetreuung, erhöhte Landschaftsumlage, erweiterter ÖPNV (in Kerken die Buslinien X41 von Nieukerk nach Straelen, X42 von Aldekerk nach Venlo). Deshalb wird die Kreisumlage von 27,26 auf 29,86 % steigen, das bedeutet gut 700 T€ mehr. Die Jugendamtsumlage steigt von 22,64 auf 25,65 %, das sind ca. 800 T€ mehr. Bedenklich, dass das Jugendamt mittlerweile fast so viel kostet wie alle anderen Aufwendungen für den Kreis; besonders erwähnenswert sind dabei die Kinder.
Pflichtgemäß hat Bürgermeister Dirk Möcking den vom Kämmerer Christof Müller erstellten den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr eingebracht. Christof Müller zeigte anhand einer Präsentation Einzelheiten auf. Die Beratung findet im Finanzausschuss am 04.12.2024 statt, der Beschluss ist für die Ratssitzung am 18.12.2023 vorgesehen, zusammen mit den Haushaltsreden der Fraktionsvorsitzenden. Bis dahin wird es naturgemäß noch einige Änderungen geben.
Übrigens wurde der Haushalt in Kerken üblicherweise seit Langem einstimmig bzw. mit großer Mehrheit beschlossen.
Ausgewiesen ist zz im Ergebnisplan ein Minus (Verlust) von 4.560 T€ (Vorjahr 2.552 T€).
Auch der Finanzplan, der die Liquidität ausweist, zeigt ein Minus von 3.104 T€ (Vorjahr 9.481 T€) auf. Hintergrund hier sind erhebliche Investitionen.
Diese Zahlen beruhen allerdings auf einer vorsichtigen Schätzung. In den Jahren 2009 bis 2023 wurde 14 x ein Defizit eingeplant, aber nur einmal erreicht. Vielmehr konnte die Ausgleichsrücklage (frei verfügbare Reserve) auf zz 17,7 Mio.€ gesteigert werden.
Es sind viele größere Investitionen geplant, s. Aufstellung
Falls Sie nachlesen wollen: der Entwurf ist öffentlich und unter Ratsvorlage 535 nachzulesen. Falls Sie Fragen oder Anregungen haben: schreiben Sie uns eine E-Mail.
Der Haushaltsentwurf gibt vielerlei Informationen, z.B.